Zurück zur Übersicht Presse- 15. Burgfest - 08. - 10. Juni 2007

Schlacht ist geschlagen

15. Burgfest lockte an drei Tagen wieder zahlreiche Gäste in die Lewitzstadt
von Simone Herbst Schweriner Volkszeitung vom 11.06.2007

Mittelalterliche Kämpfer, hochmittelalterliche Ritter, wie sie im Buche stehen, Hexen, Gaukler, Spielleute, Händler, der Burgadel, Schlachtgetümmel und Feuershows… – das waren die Zutaten des diesjährigen Burgfestes. Und das mittlerweile 15. Kapitel einer echten Lewitzer Erfolgsstory. Wie viele Gäste sich am Freitag, Sonnabend und Sonntag zum mittelalterlichen Spektakel rund um die Burg einfanden, weiß niemand wirklich zu sagen. Weniger als in den Vorjahren waren es aber gewiss nicht, schätzt der Veranstalter, die Stadt Neustadt-Glewe, zufrieden ein. Und dass sengenden 34 Grad und mehr zum Trotz.

Unter den Besuchern, die sich von den Schlachten begeistern ließen, die die gut durchorganisierten und vielseitigen Programme auf drei Bühnen verfolgten, auf „Shoppingtour“ à la Mittelalter gingen, viel aßen und (wegen der Hitze) wahrscheinlich noch mehr tranken, waren nicht wenige, denen das Neuartige am Fest nicht entgangen war.
Tatsächlich war nach 14 Burgfesten, die sich nach Meinung vieler „Stammgäste“ von Jahr zu Jahr gemausert hatten, eine Konzept-Änderung fällig. Daniela Winkel – die Mitarbeiterin der Stadt managt seit Jahren im Vorfeld den Löwenanteil der Festvorbereitungen – erklärt es: „Das Verhältnis von Mittelalter und Kommerz hat unseres Erachtens zuletzt nicht mehr gestimmt. Also haben wir den Kommerz zu Gunsten des Mittelalters, speziell des Hochmittelalters deutlich zurückgeschraubt.“ Und ich denke, das war eine gute Entscheidung.“
Zugegebener Maßen sahen das – zumindest anfänglich – nicht alle Gäste so. Der Mensch ist eben doch ein Gewohnheitstier, suchte z. B. oft vergeblich nach den Sitzecken vergangener Jahre, vermisste die einen oder anderen Schausteller (etwa die „blutrünstigen“ Tschechen mit ihrer Enthauptungsnummer) oder hätte sich schon der vielen Kinder wegen ein paar alkoholfreie Zapfhähne mehr gewünscht.
Doch war es, als arbeitete die Zeit für die Veranstalter: Am Samstag, der traditionell der Hauptkampftag des Neustädter Festes ist, füllte sich die Festwiese unterhalb der Burg mehr und mehr, wurden die fehlenden Sitzgelegenheiten kurzerhand mit mitgebrachten Decken kaschiert, so dass sich das Spektakel, das bis weit in die Nacht hinein dauerte und am Sonntag noch seine Fortführung fand, zu einem gemütlichen Gemeinschaftspicknick entwickelte.